Gott finden. Wie geht das? — Buchbesprechung

Bücherei Marc Aurel
3 min readDec 6, 2021
Bücherei Marc Aurel in Petronell-Carnuntum

WARUM DIESES BUCH?

Ja, es ist ein spezielles Buch mit einem speziellen Thema. Diesmal kein Roman, sondern ein Buch für Seele und Geist. Es hat mich einfach interessiert, ob und wie man Gott finden kann. Ich muss vorausschicken, dass ich gläubig bin. Also könnte man meinen, dass ich Gott schon gefunden habe. Und wozu dann dieses Buch? Aber so einfach ist es nicht. Glaube ist ja nicht Gewissheit, aber es bleibt dennoch die Sehnsucht, eine gewisse Gewissheit zu haben. Wer will schon am Ende blöd dastehen.

Andererseits habe ich manchmal das Gefühl, als ob Gott sich verstecken würde, und dann ist es gut zu wissen, wo und wie ich ihn wiederfinden kann. Aber in dem Buch geht es nicht um ein Versteckspiel und darum, wie man möglichst rasch jemanden findet. Es ist ein eher persönliches Buch. Es geht um den Leser persönlich und um die Wahrnehmung des göttlichen Grundes in seinem eigenen Innersten.

IST DAS BUCH NICHT SEHR PHILOSOPHISCH UND THEOLOGISCH?

Ja und nein. Nein deswegen, weil es ja eine Hinführung ist, Gott im eigenen Innersten zu entdecken und da braucht es keine Philosophie, sondern ein Gespür. Und ja: Natürlich braucht es die Philosophie um die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen. Weil genau, das ist ja die Aufgabe der Philosophie.

Eigentlich lässt sich Gott ganz einfach beschreiben, mit Worten, die jedes Kind versteht: Vater unser im Himmel. Aber so weit muss ich erst einmal kommen. Darum: Gott finden, wie geht das?

Bücherei Marc Aurel-Buchbesprecher: Martin Schiffl (Der Webologe)

WAS ERWARTET DEN LESER IN DIESEM BUCH?

Matthias Beck wirft zuerst einen Blick auf Kosmos und Natur und die Ordnung, die da drinnen steckt. Und auch im menschlichen Organismus gibt es diese Ordnung. Das Herz schlägt von selbst, die Leber entgiftet, wir atmen — alle Organe funktionieren von selbst. Die selbe Ordnung gibt es auch im menschlichen Geist, im Innenleben des Menschen, seinen Gedanken und Gefühlen. Und die Frage, die sich jeder stellen kann: Ist dieses gesamte geordnete System von selbst entstanden, durch Zufall, oder durch einen Gott, der alles geschaffen hat.

DIESE ÜBERLEGUNGEN SIND JA NICHT NEU …

Diese Überlegungen sind nicht neu und man kann darüber streiten, ob diese Ordnung und Schönheit der Welt wirklich ein Gottesbeweis ist oder nicht. Aber Matthias Beck führt uns weiter. Er will uns einen Weg zeigen, wie wir Gott in unserem Inneren entdecken können. Und er beschreibt als Weg dort hin die Exerzitien des Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens.

Die Exerzitien des Ignatius gehen über 4 Wochen, es kann eventuell auch kürzer sein, meint Beck, aber es braucht Zeit und Ruhe:

1. Woche: Betrachtung des eigenen Lebens

2. Woche: Die Berufung jedes einzelnen Menschen

3. Woche: Leiden, Schmerz und Entscheidungen

4. Woche: Überwindung von Leid und Zerrissenheit

Zitat aus dem Buch: “Das Leid und die Zerrissenheit des Menschen können überwunden werden. Am Ende soll nicht Leid, Schmerz und Dunkelheit stehen, sondern Freude, Frieden, Glück, Liebe und Licht.”

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